Ziliarkörper (Strahlenkörper)
Der Ziliarkörper (corpus ciliaris), auch Strahlenkörper genannt, ist für die Funktion des Sehens von entscheidender Bedeutung. Er reguliert die Augenlinse, die wiederum für die Akkommodation, also das Umschalten von Nah- und Fernsicht verantwortlich ist.
Inhaltsübersicht
Aufbau des Ziliarkörpers
Der Ziliarkörper liegt ringförmig an der vorderen Innenseite des Augapfels. Neben den Zonulafasern, an denen die Augenlinse hängt, ist auch die Regenbogenhaut (Iris) am Ziliarkörper angeheftet. Die Regenbogenhaut reguliert die Größe der Pupille.
Der Ziliarkörper befindet sich - wenn man ein menschliches Auge von vorne betrachtet, hinter der weißen Lederhaut des Auges (Sklera).
Im Zentrum des Ziliarkörpers befindet sich der Ziliarmuskel, der durch Kontraktion bzw. Entspannung die Form des Ziliarkörpers verändert.
Am Scheitelpunkt des Ziliarkörpers ragen Ziliarfortsätze (Processus ciliares) nach innen. Deren Gesamtheit stellt den Ziliarkranz (Corona ciliaris) dar. An diesen Fortsätzen entspringen radiär Zonulafasern (Fibrae zonulares) und befestigen sich am Linsenäquator. Die Gesamtheit der Zonulafasern wird als Zonula ciliaris bezeichnet.
Da die Zonulafasern von vorne strahlenförmig aussehen, bezeichnet man den Ziliarkörper auch als Strahlenkörper.
Funktion des Ziliarkörpers
Der Ziliarkörper ist für die Funktionalität des Auges von entscheidender Bedeutung.
- An seinen inneren Fortsätzen (Zonulafasern) ist die Augenlinse aufgehängt.
- Er reguliert über den Ziliarmuskel die Nah- und Fernsicht (Akkommodation) - siehe unten.
- An dem äußeren Fortsatz ist die Regenbogenhaut (Iris) befestigt.
- Er produziert Kammerwasser und ist somit an der Versorgung der Hornhaut und Augenlinse beteiligt (die aufgrund ihrer Durchsichtigkeit keine Organellen, Zellkerne, Nerven oder Blutbahnen besitzen).
Zonulafasern
Die Augenlinse ist über die Zonulafasern am Ziliarmuskel befestigt. Die Zonulafasern entspringen dem Ziliarkörper an seinem Scheitelpunkt, und zwar ringförmig ringsherum. Dadurch entsteht eine Art Strahlenkranz. Die Zonulafasern sind am Linsenäquator angeheftet.
Die Gesamtheit der Zonulafasern wird als Zonula ciliaris bezeichnet.
Nahsicht und Fernsicht (Akkommodation)
In die Eigenschicht des Strahlenkörpers ist der glatte Ziliarmuskel (Musculus ciliaris) eingelagert.
- Wenn der Ziliarmuskel entspannt ist, legt er sich relativ glatt an die Innenseite des Auges. Dadurch sind die Zonulafasern gestrafft und die Augenlinse wird in die Länge gezogen. Mit dieser langezogenen Linse kann man Dinge in der Ferne gut erkennen.
- Wenn der Ziliarmuskel angespannt ist, dehnt er sich in Richtung Augenmitte aus. Dadurch werden die Zonulafasern schlaff - die weiche, dynamische Augenlinse dehnt sich in Richtung einer Kugelform aus. Mit der eher kugelförmigen Linse kann man Dinge im Nahbereich gut und scharf erkennen.
Ressourcen
- Brillen-Sehhilfen: Ziliarmuskel
- Wikipedia: Corpus ciliare
- Lasikon: Ziliarmuskel